Völlig Unterschätzt
Es fing mit einer einfachen Nachricht von meinem besten Freund an: „Lust auf etwas laufen? Ist bei Dir quasi um die Ecke: https://mountainman.de/events/alps/nesselwang„. Nach weniger reiflicher Überlegung haben wir uns auf die M Strecke über 21km geeinigt und angemeldet. Erst danach habe ich mir die Packliste für dieses Event angeschaut und erst mal materialtechnisch aufgerüstet – Schuhe, Rucksack, Erste Hilfe Set, Rettungsdecke, Becher etc… man braucht ganz schön viel Kram für so ein Event – das schlägt fast einen Triathlon.
Da meine Laufperformance gerade ganz gut war, habe ich mir wenig Sorgen über die Durchführbarkeit gemacht und bei meiner Frau eine Zielzeit von 2h30 ausgerufen – was sich im Nachhinein als etwas daneben rausgestellt hat… Das schöne war aber dass die Familie von meinem Freund und meine Familie auch mitgekommen sind obwohl dafür ein frühes Aufstehen am Samstagmorgen unumgänglich war.
Um 10 Uhr ging die 21km Strecke los, ohne großes Vorgeplänkel haben sofort die ersten Höhenmeter auf uns gewartet, über einen völlig ausgewaschenen, Matschigen Weg ging es nach oben – und das mehr oder weniger im Gänsemarsch. Irgendwie fand ich es keinem Rennen würdig jetzt hier den Berg hochzuwandern, also habe ich gleich mal etwas Druck gemacht – am Ende des ersten Anstiegs hat sich dann auch gleich mein Kumpel beschwert, dass wir viel zu schnell wären. Also gut denk ich mir, dann nehmen wir wohl etwas Speed raus, aber eine Wanderung soll es ja auch nicht sein…
Beim ersten kurzen “Downhill” bin ich dann gleich mal ordentlich umgeknickt und habe von nun an etwas schmerzen im Fuß und noch mehr Respekt vom Runterrennen.
Kurz danach geht es dann gleich wieder ordentlich nach oben, ca. 700 Höhenmeter geht es über Stock, Stein und Matsch aufwärts. Für das traumhafte Panorama bleibt nur kurz Zeit, dann geht es auch schon wieder runter – mein Kumpel überholt mich mit einem Affenzahn und ich habe Mühe da dranzubleiben. Mit der Zeit gelingt mir der Abstieg ganz gut und wir kommen schnell vorwärts – allerdings merke ich an den steilen Stellen jetzt meine Oberschenkel ganz ordentlich.
Irgendwann sind wir dann auch wieder auf Höhe von Nesselwang angekommen, die letzten 6 Kilometer ins Ziel sind aber auf gar keinen Fall ohne Höhenmeter, immer wieder geht es hoch und runter – so langsam werden meine Beine richtig schwer.
Nach 2h52min dürfen wir noch mit unsren Kindern zusammen ins Ziel laufen. Mit unsrem Platz 41/42 bei den Männern und Platz 10/11 in unserer Altersklasse sind wir sehr zufrieden.
Fazit:
Eine schöne Veranstaltung mit sehr netten Menschen. Alle waren ziemlich entspannt und freundlich, ganz unterschiedlich zu der oft recht angespannten Stimmung bei einem Triathlon. Das war sicher nicht mein letzter Trail, dann aber etwas besser vorbereitet- wahrscheinlich ist der Muskelkater danach dann nicht so krass…