Triathlon Erding 19.06.2022

Heiß, Heißer, Erding!

Leider habe ich keine Möglichkeit mehr für eine Mitteldistanz nach Ingolstadt gefunden. Der Triathlon Erding war ohnehin schon als letzter Trainingsreiz und Standortbestimmung geplant – darum sollte das mein letzter Wettkampf vor Roth sein…

Dem Wettkampf am 19.Juni in Erding ist eine nicht ganz optimale Trainingswoche vorangegangen – ich war nämlich mit meiner Familie am Gardasee. Sehr entspannend, aber trainings-technisch nicht ganz optimal. Insofern bin ich recht erholt in den Sonntag gegangen – mal davon abgesehen, dass ich am Samstagabend noch dem kompletten Urlaubsinhalt aus dem Auto gegen den Triathlon-Inhalt tauschen musste.

Insofern kam mir es gelegen, dass der Start meines Wettkampfes erst um 11:30 angesetzt war. Die angekündigten Temperaturen von 35°C reduzierten das Risiko einer Unterkühlung auf jeden Fall auf ein Minimum.

Die 1,5km im Baggersee waren in zwei Runden gegen den Uhrzeigersinn mit Landgang aufgeteilt. Beim Start habe ich eine Position ganz rechts gewählt, dass ich beim Spurt ins Wasser noch an ein paar Athleten vorbei huschen konnte, bevor es dann in die waagerechte ging. Die Idee hat gut funktioniert denn auf der rechten Seite konnte mal relativ lange im flachen Wasser rennen. Wie immer geht es anfangs recht wild zu, ich hatte aber auf der Außenseite der Schwimmstrecke genug Platz, um einerseits Wasserschatten zu nutzen und andererseits nicht ständig auf die Mütze zu bekommen… Außerdem war ich bei den Bojen für die 90grad Wenden immer auf der Außenseite, was deutlich angenehmer und auch schneller ist. Die erste Runde ging schnell vorbei und ich hatte ein gutes Gefühl im 24grad warmem Wasser. Am Ende der ersten Runde ging es dann kurz raus aus dem Wasser und nach einem kurzen Landgang wieder auf die zweite Runde. Blöderweise habe ich von einem anderen Athleten plötzlich einen Kinnhaken bekommen-völlig unnötig und unerwartet, ist aber nix weiter passiert, hatte nur einen Abdruck seiner Uhr am Kinn… 

Irgendwie bin ich aber dummerweise auf der linken Seite wieder ins Wasser gelaufen und war somit auch die ganze zweite Runde immer auf der Innenseite an den Bojen, da wurde immer sehr eng, ich habe mich aber durchgequetscht und versucht mich dadurch nicht aus der Ruhe zu bringen – den Rhythmus verliert man dadurch aber irgendwie immer kurzzeitig.

Nach 29minuten waren die 1,5km dann geschafft und ich habe mich in dir Wechselzone zu meinem Rad begeben. Alle Handgriffe sitzen, Helm auf, Startnummern umbinden und los. Ich sehe in der Wechselzone noch meinen ehemaligen Chef, ein sehr guter Schwimmer! Und ich freue mich, dass ich so nahe an ihm dran bin. Wichtig, erst an der Linie aufsteigen und dann ab die Post! Die ersten 500 Meter sind Überholverbot, die nutze ich, um meine Radschuhe anzuziehen und zu schließen und dann gebe ich Gas. Die Strecke ist sehr schnell und ich beginne mit einem 41er schnitt, merke aber schnell, dass hier der Wind auch recht günstig steht. Auf dem Rückweg bestätigt sich die Vermutung- ich spürte den warmen Gegenwind und bei gleicher Watt Zahl komme ich gerade mal auf einen 36er Schnitt. Die Hitze von ca. 35°C ist jetzt auch deutlich zu spüren, ich versuche viel zu trinken und weiter auf dem Gas zu bleiben, merke aber auch dass die zweite Runde etwas langsamer ist. Nach 1h6min sind die 42km geschafft, ich ziehe die Schuhe aus und springe vom Rad und versuche so schnell wie möglich zu meinem Platz zu kommen. Rad abstellen, Helm ab, Socken an (ausnahmsweise, ich wollte nicht kurz vor Roth noch Blasen in den Schuhen riskieren), Laufschuhe an, Mütze, Brille auf. Noch einen Schluck aus der Trinkflasche, die ich mir dort hingestellt habe (sehr lecker- das Iso-Gemisch hatte wohl schon 50° gehabt…) und dann geht’s los auf die 10km lange Laufstrecke. Ich weiß, dass die erste Wasserstelle erst nach 2km kommt, also freue ich mich jetzt schon auf eine Abkühlung. Bei der Hitze ist eine Pace von 4:10 bis 4:20 schon eine echte Herausforderung, ich versuche aber nicht nachzulassen. Ein paar wenige Athleten kann ich noch überholen, aber viel ist auf der Laufstrecke nicht los, dafür bin ich schon zu weit vorne im Feld. Bei den Wasserstellen versuche ich mir immer mindestens zwei Becher zu schnappen, der erste geht direkt über den Kopf oder den Rennanzug, der zweite teilweise in den Mund und auch über den Kopf. So bleibt die Körpertemperatur in einem akzeptablen Bereich und ich kann dir 10km recht Konstanz durchlaufen. Kurz vor dem Ziel wäre ich noch fast nach einer Kurve in ein Auto gerannt, keine Ahnung wo das plötzlich her kam … die Laufstrecke mit Ankunft in der Innenstadt in Erding ist nicht wirklich übersichtlich und schnell, sie besteht aus gefühlten 1000 Richtungswechseln … 

Nach 2h20minuten biege ich ins Ziel ab und freue mich auf etwas zu trinken. Mit dem Ergebnis auf Platz 42 gesamt und Plaz 7 in meiner Altersklasse bin ich sehr zufrieden- es war ein sehr gelungenes Rennen, alles hat genau so funktioniert wie ich mir das vorgenommen habe.